Lose Zahnspangen zur Behandlung von Zahnfehlstellungen

Nicht alle Menschen sind mit einem geraden Gebiss gesegnet. Viele Fehlstellungen lassen sich bereits im Kindes- oder Jugendalter erkennen. Solange der Körper im Wachstum ist, sind solche Zahnfehlstellungen relativ leicht zu beheben. Zum Glück ist es aber für Menschen, die diesen Zeitpunkt versäumen, nie zu spät. Wer Zahnfehlstellungen im Erwachsenenalter regulieren möchte, muss nur ein wenig Geduld mitbringen. Für beide Altersgruppen kommen verschiedene Arten von losen Zahnspangen zum Einsatz, die sich an die Lebenswelt der jeweiligen Zielgruppe richten.

Für welche Patienten eignen sich lose Zahnspangen?

Grundsätzlich muss streng danach getrennt werden, in welchem Alter Zahnfehlstellungen behoben werden möchten. Im Kleinkind- bis Grundschulalter dienen Zahnspangen dazu, Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen und die Kiefer in die richtige Stellung zu bringen. In diesen Fällen werden lose Zahnspangen eingesetzt. Im Jugendalter regulieren meist festsitzende Zahnspangen Fehlstellungen der bleibenden Zähne.

Im Prinzip können auch bei Erwachsenen festsitzende Klammern eingesetzt werden. Diese werden aber oft im professionellen Arbeitsumfeld oder bei der Partnersuche als störend empfunden. Daher wurden Zahnspangen speziell für Erwachsene entwickelt, die gleichzeitig herausnehmbar und nahezu unsichtbar sind. So kann eine Zahnregulierung stattfinden, ohne in wichtigen Meetings oder Dates gestört zu werden.

Losen Zahnspangen im Überblick

Es existieren unterschiedliche Varianten von losen Zahnspangen. Sie unterscheiden sich in Ihrer Funktion und dem Ziel der Behandlung. Im Zahnzentrum St. Georg wird für jede Zahnspange das Gebiss zunächst digital gescannt. Nach diesem 3D-Modell wird Ihre persönliche Zahnspange im Dentallabor erstellt. Das 3D-Modell ermöglicht uns bereits vor der Behandlung Ihnen den Verlauf digital am Computer vorzuführen.

Aktive Platten

Aktive Platten werden individuell angefertigt und kommen sowohl im Ober-, als auch im Unterkiefer zum Einsatz. Werden sie in beiden Kiefern verwendet, haben diese zwei Teile keine Verbindung zueinander. Das Herzstück der aktiven Platte bildet ein starrer, plattenförmiger Körper. An ihm sind aktive Elemente wie Schrauben, Federn oder Drähte angebracht, die Zähne oder ganze Zahngruppen langsam in Stellung bringen. Diese Schrauben werden selber nachgestellt. Sie bekommen vom Zahnzentrum eine detaillierte Anweisung, um die aktive Platte für Ihr Kind auch zu Hause immer in die richtige Position zu bringen. Da Sie die Zahnspange herausnehmen können, ist das einstellen kinderleicht. Besonders bei einem Kreuzbiss hat sich diese lose Zahnspange mit Metallstäben bewährt.

Funktionskieferorthopädische Geräte (FKO-Geräte)

Bei diesem ungelenken Begriff handelt es sich um eine lockere Zahnspange, die in erster Linie dazu dient, Zunge und Kaumuskulatur zu trainieren. FKO-Geräte liegen lose im Mund und werden erst durch Atmen, Sprechen oder Kauen in die richtige Stellung gebracht. Sie müssen täglich zwischen 14 und 16 Stunden getragen werden.

Hat der Zahnarzt bei Ihrem Kind einen Rückbiss festgestellt, empfiehlt er den Twinblock. Diese lose Zahnspange hilft bei der Vorverlagerung des Unterkiefers und unterstützt die Funktion von Lippen und Kaumuskulatur. Bei Kindern im Wachstum sind gute Erfolge zu erwarten. Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr.

Der Funktionsregler nach Fränkel wirkt auf den ersten Blick sehr groß, wird aber bei richtigem Sitz kaum wahrgenommen. Er dient in erster Linie dazu Lippen und Wangen vom Gebiss abzuhalten, während sich die Zunge frei im Mundraum bewegen kann. Die Apparatur regt das Knochenwachstum an und reguliert somit je nach Typ Fehlstellungen im Ober- oder Unterkiefer.

Invisalign – die transparente Zahnschiene für Erwachsene

Im Namen Invisalign stecken zwei Begriffe: das englische „invisible“ für „unsichtbar“ und „Aligner“, wie diese Art der Zahnschienen genannt werden. Durch ihre Transparenz richtet sich die Invisalign Schiene an Erwachsene, die fest im Berufsleben stehen. Vom Gegenüber wird die Invisalign Zahnspange kaum wahrgenommen. Egal ob Kreuzbiss, Zahnlücken oder gekippte Zähne nach Zahnverlust, Invisalign kann für viele Fehlstellungen angewandt werden.

Die Zahnspange übt leichten Druck auf das Gebiss aus und muss daher in regelmäßigen Abständen ersetzt werden, um die Zähne noch weiter in die gewünschte Richtung zu bewegen. Nach Abschluss der Behandlung, die zwischen einem und drei Jahren dauert, verhindern Retainer das erneute Zurückkippen der Zähne.

Was sind Unterschiede zwischen festen und losen Zahnspangen?

Neben dem höheren ästhetischen Aspekt während der Zahnregulierung bringen lose Zahnspangen den weiteren Vorteil, dass sie besser gereinigt werden können. Zähne können wie zuvor geputzt werden, die Reinigung der Zahnspange erfolgt separat außerhalb des Mundes. Festsitzende Brackets sind schwerer zu reinigen und schaffen Winkel und Ecken im Mund, die mit der Zahnbürste schwer zu erreichen sind.

Eine Zahnregulierung mit festsitzenden Zahnspangen nimmt weniger Zeit in Anspruch. Lose Zahnspangen richten sich daher an Menschen, die viel Geduld mitbringen. Sie sind auch eine Alternative für Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen nicht ständig eine Zahnspange tragen können. Wer unter Parodontitis oder Zahnfleischblutungen leidet, sollte lieber zur herausnehmbaren Zahnspange greifen.

Trägt die Krankenkasse die Kosten für eine feste Zahnspange?

Medizinisch notwendige Zahnregulierungen werden bis zum 18. Lebensjahr zu 100 % von der Krankenkasse übernommen. In gewissen Fällen sieht die Krankenkasse die Regulierung als rein ästhetische Prozedur an und übernimmt die Kosten nicht. Ob der Grad der Fehlstellung medizinisch relevant und damit übernahmefähig ist, stellt der Kieferorthopäde fest.

Bei Erwachsenen und insbesondere der erst seit wenigen Jahren eingesetzten Invisalign Behandlung sieht sich die Krankenkasse in der Regel nicht für die Kosten zuständig. Private Krankenversicherungen und Zahnzusatzversicherungen sind eher dazu bereit, diese Kosten zu übernehmen.

Wie viel Ihre Zahnspange kosten wird, lässt sich nicht pauschal sagen, da dies von der jeweiligen Fehlstellung und Dauer der Behandlung durch den Kieferorthopäden abhängt. Das Zahnzentrum informiert Sie als Patienten im Vorfeld über die zu erwartenden Kosten Ihrer Zahnspange.

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